Die Rote Linie

Kodex für eine demokratie­freundliche Kommunikation und einen menschen­würdigen Umgang miteinander

Die Corona-Pandemie stellt Kultur­schaffende, Gastronomie, Clubs, Veranstalter:innen und viele weitere Menschen aus unter­schiedlichen Berufs- und Gesellschafts­gruppen vor bisher ungekannte Heraus­forderungen. Seit März 2020 steht nahezu das gesamte kulturelle und öffentliche Leben still. Die Veranstaltungs- und Kultur­branche trägt zusammen mit der Gastronomie einen Großteil der Last der pandemie­bedingten Maßnahmen, wobei wir an dieser Stelle keines­falls den Einsatz der vielen Menschen an vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie vergessen dürfen.

Wir alle wünschen uns eine Normalität zurück, in der wir wieder unbeschwert auf Konzerten mitsingen und auf Festivals für ein paar Tage dem Alltag entfliehen können. Wir vermissen die langen Gespräche an der Bar unseres Vertrauens und sehnen uns danach, nach einem Theater­besuch noch in unserem Lieblings­club bis in die Morgen­stunden tanzend die Zeit zu vergessen. Trotzdem verhalten wir uns ohne großen Aufschrei solidarisch, denn wir wissen, was auf dem Spiel steht und nehmen das Geschehen sehr ernst. Umso mehr irritieren Stimmen, die ein sofortiges Ende aller Maß­nahmen fordern, auch wenn wir für die dahinter­stehenden Ängste und Sorgen Verständnis haben. Wir fragen uns, wie wir wieder zusammen­finden können, wenn all dies vorbei ist.

Es gehört zu unserer Aufgabe als Demokrat:innen stets wachsam zu sein und Grund­rechts­eingriffe kritisch zu hinter­fragen. Dass politische Entscheidungen nicht immer konsistent und manchmal auch schlicht falsch sind, ist völlig normal. In Zeiten von Corona gilt es deshalb, die Maßnahmen mit dem Stand der Wissen­schaft abzugleichen und im Zweifel hitzig zu diskutieren. Dazu kann auch gehören, bestehende Macht­verhältnisse zu kritisieren, jedoch stets unter der Prämisse der Gleichheit und Würde aller Menschen und niemals mit pauschal­isierenden, demagogischen Verurteilungen gegen Einzel­personen oder Gruppen.

Diese Grenze wurde in den letzten Monaten immer wieder überschritten. Auf vielen der Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen oder in den Kommentar­spalten im Internet konnte man Stimmen vernehmen, die dem Hass offen Vorschub leisteten. Menschen, die ihre berufliche Expertise öffentlich kundtun, werden beleidigt und nicht selten bedroht. Wir sind uns sicher, dass es sich dabei nur um eine kleine, dafür aber sehr laute Minderheit handelt. Wenn sie es aber schafft, den gesellschaft­lichen Diskurs mitzubestimmen, entsteht auf diese Weise eine neue Normalität und andere werden ermutigt, diese Grenzen weiter auszuloten. Wir als die bisher stille Mehrheit dürfen diese Verschiebung der Werte nicht weiter unwider­sprochen hinnehmen.

Eine rote Linie muss gezogen werden!

Jede:r hat eine andere Lebenswirklichkeit und für jede:n bedeutet diese Krise etwas anderes. Dass hier Meinungen auseinandergehen, ist völlig normal und bereichert im Zweifel den gesellschaftlichen Diskurs. Dabei ist in einer pluralistischen Gesellschaft immer auch Akzeptanz gefragt, wenn ein demokratisch gefundener Kompromiss nicht der eigenen Ansicht entspricht. Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand ist das Corona-Virus und gerade auch die neuen Varianten sehr gefährlich und die Mehrheit der Bevölkerung hält auch nach nun gut einem Jahr momentan ein geschlossenes und solidarisches Vorgehen der Gesellschaft und Politik dagegen immer noch für absolut erforderlich. Dies ist keine Meinungsdiktatur, sondern gelebte Demokratie! Und wo es hinführen kann, wenn jegliche Akzeptanz für andere Meinungen verloren geht, konnte man in diesem Frühjahr zuletzt auf der anderen Seite des Atlantiks beobachten.

Die Meinungsfreiheit gilt auch während einer Pandemie und jede:r hat das Recht Kritik öffentlich zu  äußern, nur eben mit Abstand und Maske. Dennoch sammeln sich Tausende hinter Slogans wie „Querdenken“ und rufen zur offenen Missachtung der Schutzmaßnahmen auf. Sie verlangen, dass sie gehört werden, aber drohen nicht selten denjenigen, die anderer Meinung sind. Einige der Teilnehmenden verbreiten dabei krude Verschwörungsmythen oder protestieren offen mit verfassungsfeindlicher Symbolik. Andere nutzen rechte Rhetorik oder vergleichen sich mit NS-Opfern und verharmlosen dadurch den Holocaust.

Nicht jede:r auf diesen Demos ist automatisch ein Nazi. Aber wenn auch nur ein kleiner Teil der Menschen dort mit Reichsflaggen und anderen rechtsextremen Symbolen mitmarschieren darf, ohne auf nennenswerte Gegenwehr zu stoßen, sind es am Ende diese Symbole, die die Bilder beherrschen – mit Nazis demonstriert man nicht! Hier trägt jede:r die Verantwortung, dass der Intoleranz nicht das Feld überlassen wird. Kritik darf niemals auf Kosten der Menschlichkeit geäußert werden. Denn dort, wo anderen Rechte abgesprochen werden, endet die berechtigte Kritik und es beginnt der Hass. Dort droht die wahre Spaltung der Gesellschaft.

Eine rote Linie muss gezogen werden!

Jede:r hat eine andere Lebenswirklichkeit und für jede:n bedeutet diese Krise etwas anderes. Dass hier Meinungen auseinandergehen ist völlig normal und bereichert im Zweifel den gesellschaftlichen Diskurs. Dabei ist in einer pluralistischen Gesellschaft immer auch Akzeptanz gefragt, wenn ein demokratisch gefundener Konsens nicht der eigenen Ansicht entspricht. Nach dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand ist das Corona-Virus und gerade auch die neuen Varianten sehr gefährlich und die Mehrheit der Bevölkerung hält auch nach nun gut einem Jahr momentan ein geschlossenes und solidarisches Vorgehen der Gesellschaft und Politik dagegen immer noch für absolut erforderlich. Dies ist keine Meinungsdiktatur, sondern gelebte Demokratie! Und wo es hinführen kann, wenn jegliche Akzeptanz für andere Meinungen verloren geht, konnte man in diesem Frühjahr zuletzt auf der anderen Seite des Atlantiks beobachten.

Die Meinungsfreiheit gilt auch während einer Pandemie und jede:r hat das Recht Kritik öffentlich zu  äußern, nur eben mit Abstand und Maske. Dennoch sammeln sich Tausende hinter Slogans wie „Querdenken“ und rufen zur offenen Missachtung der Schutzmaßnahmen auf. Sie verlangen, dass sie gehört werden, aber drohen nicht selten denjenigen, die anderer Meinung sind. Einige der Teilnehmenden verbreiten dabei krude Verschwörungsmythen oder protestieren offen mit verfassungsfeindlicher Symbolik. Andere nutzen rechte Rhetorik oder vergleichen sich mit NS-Opfern und verharmlosen dadurch den Holocaust.

Nicht jede:r auf diesen Demos ist automatisch ein Nazi. Aber wenn auch nur ein kleiner Teil der Menschen dort mit Reichsflaggen und anderen rechtsextremen Symbolen mitmarschieren darf, ohne auf nennenswerte Gegenwehr zu stoßen, sind es am Ende diese Symbole, die die Bilder beherrschen – mit Nazis demonstriert man nicht! Hier trägt jede:r die Verantwortung, dass der Intoleranz nicht das Feld überlassen wird. Kritik darf niemals auf Kosten der Menschlichkeit geäußert werden. Denn dort, wo anderen Rechte abgesprochen werden, endet die berechtigte Kritik und es beginnt der Hass. Dort droht die wahre Spaltung der Gesellschaft.

Hier ziehen wir
die rote Linie

Deshalb: Informiert euch, aber seid vorsichtig mit euren Quellen! Überprüft das Gesagte, egal wie sehr es euch zuspricht! Es gibt keine einfachen Antworten auf diese komplexen Fragen. Folgt nicht unbedacht irgendwelchen Personen, wenn ihr ihre Hintergründe nicht kennt! Egal wie groß die Schnittmenge zu scheinen mag zu dem, was uns umtreibt: Wer in anderen Fragen nationalistisch, rassistisch oder antisemitisch argumentiert, kann niemals auf unserer Seite stehen.

Achtet auf
die rote Linie!

Nur so werden wir uns bald wieder umarmen, gemeinsam Kultur erleben und zusammen die Nächte durchtanzen können. Wenn du das auch so siehst, dann werde Unterstützer:in und setze dich gemeinsam mit uns ein für eine demokratie­freundliche Kommunikation und einen menschen­würdigen Umgang miteinander!

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